Der Ursprung der Freikirchen liegt in der Reformation. Schon am Namen unserer Gemeinde erkennt man, dass wir – wie die meisten Freikirchen – mit der evangelischen Grundidee auf dem Weg sind.
Drei Flügel in der Entwicklung der Reformation
Der erste Flügel und die bekannteste reformatorische Bewegung in Deutschland ist selbstverständlich die evangelische Kirche Deutschlands. Sie ist später aus Luthers Lebenswerk entstand. Seine Leitsätze waren: “sola scriptura” (allein die Bibel), “sola gratia” (allein die Gnade) und “sola fide” (allein durch Glauben). Das Bibelwort aus Römer 1,17 war ihm sehr wichtig: “Der Gerechte wird aus Glauben leben”.
Es gab eine zweite Bewegung in der Schweiz. Unter der Führung von Ulrich Zwingli und Johannes Calvingingen ging die sogenannte presbyterianische oder reformierte Kirche hervor. Diese ist heute viel stärker in der Schweiz, Holland, England, Schottland und in den USA vertreten als in Deutschland. Die Hugenotten in Frankreich gehörten auch dieser Gruppe an.
Der sogenannte dritte Flügel der Reformation verbreitete sich sehr schnell in ganz Europa. Sie hatte aber keine zentral organisierte Struktur wie die oben genannten Kirchen und wurde von diesen Kirchen verdrängt, bekämpft und unterdrückt. Die Anhänger dieses Flügels lehnten die Säuglingstaufe ab, weil sie diese Taufpraxis nicht in der Bibel fanden, die für sie Maßstab für Glaube und Denken war. Sie erkannten, dass die Menschen im Neuen Testament zuerst eine bewusste Entscheidung für Jesus Christus trafen, bevor sie sich taufen ließen. Die erste Generation dieser Bewegung wurde schon als Kinder “getauft” und ließ sich dann im Erwachsenenalter nach ihrer neuen Überzeugung biblisch taufen. Deshalb wurde diese Gruppe spöttisch “Wiedertäufer” genannt.
Taufgesinnte Gemeinden
Aus dieser Bewegung gingen die taufgesinnten Gemeinden in der Schweiz, die Mennoniten und die Baptisten in Holland, Deutschland, England und in anderen Ländern Europas, sowie auch viele andere “Freikirchen” hervor. Weil die meisten dieser Gruppen vertrieben oder verfolgt wurden, sind sie in vielen westeuropäischen Ländern weniger bekannt. In den ehemaligen Ostblockländern, Holland, England und in den USA sind sie unter den größten christlichen Gruppen und haben dort mehr Anhänger als die lutherische Kirche.
Zwei Merkmale, die Freikirchen von der Volkskirche unterscheiden
Die Trennung von Staat und Kirche, sowie die Freiwilligkeit der Taufe bzw. Mitgliedschaft.
Eine sehr viel ausführlichere Darstellung findest du auf Wikipedia.